Adler drehen erneut das Spiel

„Und täglich grüßt das Murmeltier“: Zum fünften Mal in Serie gelingt den Adlern ein entscheidender Treffer in den letzten Sekunden. Diesmal steckt der KEC daheim gegen die VEU ein 2:4 weg und siegt im Penaltyschießen. 16 Punkte nach neun Runden sind ein Rekord.

So bekannt der untypische Stil des EC Die Adler Stadtwerke Kitzbühel inzwischen auch sein mag, gewöhnen kann man sich an die nervenaufreibenden Spielverläufe noch immer nicht. Zum fünften Mal in Serie lag man bereits zwei oder mehr Tore im Rückstand und dennoch gelangen immer entscheidende Treffer kurz vor Ende. Am Donnerstag traf Ricards Purins 63 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit zum 4:4. Im Penaltyschießen behielten „nur“ Goalie Paul Mocher und Kapitän David Kreuter die Nerven.

Dabei war das Heimspiel gegen eine ersatzgeschwächte VEU Feldkirch (15 Feldspieler) bis zum Endspurt wahrlich kein Glanzstück der Adler. Aus der spielerischen Überlegenheit konnten bis zur Schlussphase viel zu wenig konkrete Chancen und in der Folge natürlich auch zu wenig Treffer kreiert werden. So dominierte man die Vorarlberger etwa die ersten zehn Spielminuten nach Belieben (Raivo Freidenfelds besorgte die Führung), trotzdem hieß es nach dem Startdrittel 1:2.

Auch danach hatten die Blau-Weißen das Spiel weitestgehend im Griff, doch in Minute 38 baute die VEU ihre Führung nach einem schnellen Gegenstoß sogar aus. Ein Stimmungsaufheller war Mikus Mintautiskis‘ Anschlusstreffer 53 Sekunden vor der zweiten Pause. Im Schlussdrittel liefen die Adler gleich wieder in einen leidenschaftlichen Konter der Vorarlberger und nach dem 2:4 war die Stimmung im Sportpark eher mau. Aber offenbar läuft der EC Kitzbühel in dieser Saison oft erst dann zur Hochform auf, wenn der Hut richtig brennt. Nun erhöhten die Adler den Druck noch einmal und versuchten die Gäste einzuschnüren. Mit Patrik Kittingers Treffer zum 3:4 in Minute 54 schien plötzlich alles wieder möglich. Kurz vor Ende bekam der KEC ein Powerplay zugesprochen und Trainer Charles Franzén nahm Paul Mocher vom Eis, somit hieß es 6 gegen 4. Und tatsächlich rettete man sich (wieder) in die Overtime. Richards Purins nützte ein Getümmel vor Alex Caffi und glich aus.

Es folgte eine leidenschaftliche und mitreißende Verlängerung mit dicken Chancen auf beiden Seiten sowie einem ausgelassenen Powerplay der VEU. Aber die Entscheidung musste im Penaltyschießen fallen und da fiel lediglich ein Treffer: Adler-Kapitän David Kreuter war der Glückliche und sicherte seinem Team zwei Punkte und den besten Saisonstart in der sechsjährigen AHL-Geschichte.

„Es scheint so, als wären Comebacks unser Ding“, sagt Raivo Freidenfelds, der Schütze zum 1:0. „Aber zwei Punkte sind zwei Punkte und wir sind darüber happy.“ Gegen Linz möchte man am Samstag um 19:30 Uhr im Sportpark zurückschlagen, denn das Hinspiel am 2. Oktober (3:4 n.V) war nur kämpferisch gut. „Da haben wir schlecht gespielt und diese Punkte wollen wir zurückholen“, hofft Raivo Freidenfelds.

Text/Bild: alpinguin

 

Author: dajuma