Wattens oder Kapfenberg – die Entscheidung

Am Samstag ist es soweit. Da fällt in Leoben die Entscheidung um den Titel in der Ö Eishockey Liga. Kapfenberg oder Wattens, der Sieger aus dem Rückspiel ist Meister.

Das erste Finale der Ö Eishockey Liga wurde zu einem echten Eishockeyfest in der Innsbrucker TIWAG Arena. 1.748 Fans erlebten ein packendes 2:2 zwischen den Wattens Penguins und den Kapfenberger Kängurus. Nun geht es am Samstag in Leoben in das alles entscheidende Duell um den Meistertitel. Auch die steirischen Eishockeyfans können für eine würdige Finalkulisse und Stimmung sorgen, wie schon beim 7:4-Halbfinal-Sieg gegen Hohenems unter Beweis gestellt wurde. Die Ausgangslage ist denkbar einfach: Der Sieger dieser Partie ist Meister, so einfach ist die Rechnung mit dem CHL-Modus nach dem Unentschieden im Hinspiel in der Innsbrucker Olympiaworld.

Wie schon im Hinspiel wird auch beim alles entscheidenden Spiel am Samstag die Leistung der beiden Goalies eine große Rolle spielen. Beide – Oliver Zirngast bei den Kapfenbergern und René Huber bei den Wattens Penguins sind Meister ihres Faches. Zirngast weist eine Fangquote von 92,5% auf, Huber kommt in der aktuellen Saison sogar auf 93,1%. Auch die Topscorer rücken noch einmal in den Fokus. Bei Kapfenberg sind die drei Topscorer Lukas Draschkowitz mit 42 Punkten (11 Tore und 31 Assists), Florian Hoppl mit 35 Punkten (18 Tore, 17 Assists) und Spielertrainer Kris Reinthaler mit 29 Punkten (6 Tore und 23 Assists). Bei Wattens führen dieses Ranking Lukas Schwitzer mit 32 Punkten (10 Tore, 22 Assists), Daniel Frischmann mit 26 Punkten (9 Tore, 17 Assists) und Valentin Schennach mit 19 Punkten (9 Tore, 10 Assists) an.

Wattens-Headcoach Jaroslav Betka war vom ersten Finale begeistert: „Ich denke, das Spiel in Innsbruck war beste Werbung für das gesamte Tiroler Eishockey, besonders für die neu installierte Ö Eishockey Liga! Danke an die vielen Tiroler Fans, die uns fantastisch unterstützt haben und mit einem spannenden Spiel belohnt wurden.“ Nach dem äußerst attraktiven und spannenden Hinspiel gilt für den slowakischen Trainer nun volle Konzentration auf das alles entscheidende Spiel: „Ich habe mir noch am Sonntag nach dem Spiel unser Match zweimal angesehen. Leider haben wir nach zwei überragenden Spielabschnitten durch unnötige Kommunikationsfehler in der Defensive noch das 2:2 hinnehmen müssen. Ab jetzt gilt die ganze Konzentration dem zweiten Finalspiel in Leoben. Ich werde den Gegner noch einmal per Video in mehreren Spielen studieren und meine Mannschaft darauf taktisch einstellen.“

Dafür sollen laut Betka die Penguins noch einmal alles raushauen, um das große Ziel zu erreichen: „Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert während der Woche, werden wir mit dem kompletten Kader anreisen. Unser Motto lautet auf jeden Fall, dass wir jetzt den Titel holen wollen. Dafür haben wir sechs Monate hart gearbeitet und nun wollen wir uns mit dem Titel belohnen, wir werden „all in“ gehen in diesem Match, alle vorhandenen Kräfte noch einmal 60 Minuten, vielleicht sogar 70 bei Verlängerung, in die Waagschale werfen. Auf jeden Fall können wir mit erhobenem Haupt die Eishalle von Leoben verlassen, sollte es letztendlich nicht zum großen Ziel reichen!“

Kapfenberg will zu 60 Minuten Powerhockey zurückkehren

Kapfenbergs Spielertrainer Kris Reinthaler weiß nach dem Hinspiel, wo er den Hebel in der letzten Vorbereitungsphase für das alles entscheidende Rückspiel ansetzen muss: „Wir sind leider zu schlecht ins Spiel gestartet, wir waren eisläuferisch nicht gut drauf, wir waren zu langsam an den Gegenspielern, haben Wattens zu viel Platz gelassen und waren auch zu langsam an den freien Scheiben. Das hat sich über zwei Drittel hingezogen, dass wir nicht ins Spiel gefunden haben und das war Großteils ein eisläuferisches Problem. Wattens hat zusätzlich sehr hart gespielt. Mit dem 2:2 ist das keine schlechte Ausgangsposition, ein Unentschieden auswärts. Auf alle Fälle müssen – oder besser – werden wir am Samstag besser agieren und eisläuferisch ein viel schnelleres Eishockey spielen.“

Die Kängurus wollen am Samstag beim Heimspiel ihr übliches Eishockey aufziehen, so der Trainer: „Wir werden von der ersten Minute an schauen, dass wir unser Powerhockey spielen, die Scheibe schneller aus dem Drittel bekommen und Wattens unser Spiel aufzwingen über 60 Minuten und nicht nur über 20 Minuten, wie es am letzten Sonntag war.“ Reinthaler sieht sein Team auch vor dem Rückspiel gegen Wattens nicht in der Favoritenrolle: „Ich glaube nicht, dass wir als Favoriten gesehen werden bzw. wir sehen uns auch nicht als Favoriten. Wir sind eher die Mannschaft, die niemand auf dem Radar gehabt hat, um in ein Finale zu kommen und das ist auch gut so und wir werden auch im Finale daran nichts ändern!“

Für Spannung ist also gesorgt am Samstag ab 19:00 Uhr in der Eishalle Leoben beim großen Finale um die Meisterschaft in der Ö Eishockey Liga. Wattens oder Kapfenberg? Fix ist: Einer dieser beiden Kontrahenten ist am Wochenende Meister.

Text: ÖEHV
Bild: WSG Wattens Penguins 

Author: dajuma